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DIE RAKETENABWEHR VON ROGOSIN "ПРОФИЛЬ"
№9(708), 14.03.2011
Russland
POLITIK UND GESELLSCHAFT

Helga Pawlikowa


Rogosin


Russland und Europa haben fünf potenziellen Sicherheitsbedrohungen bestimmt, es bleibt nur über gemeinsamen Handlungen zu vereinbaren.

Vor kurzem war der ständige Repräsentant Russlands bei NATO Dmitrij Rogosin zum speziellen Repräsentanten des Präsidenten für Zusammenarbeit mit Alians für Raketenabwehrangelegenheiten ernannt. Wozu braucht man einen neuen Posten zu schaffen und ob Russland und NATO die Chancen für Vereinbarung in Raketenabwehrangelegenheiten haben, hat er im Interview für “Profil” erzählt.

Worin besteht Ihre Spitzaufgabe auf dem Posten des speziellen Repräsentanten für Raketenabwehrangelegenheiten?

Über Spitzaufgabe möchte ich nicht sprechen. Zuerst muss man eine zwischenbehördliche Arbeitsgruppe und effektive Koordination der Arbeit von russischen Ministerien und Behörden in dieser komplizierten Richtung schaffen. Die Raketenabwehr der USA ist nicht nur eine technische Lösung, sondern geht es über neue NATO-Ideologie im XXI. Jahrhundert. Es gibt fast keine Zeit, weil man amerikanisches Programm für die Stationierung der Raketenabwehrelementen auf dem Europäischen Kontinent sehr schnell schafft Zugrunde dieses Programms liegt ein Wunsch, die außerordentliche Vorteile im Vergleich zu anderen Staaten zu bekommen. Die USA wollen sich selbst gegen allen möglichen Gefähren schützen, das ist verständlich. Aber das führt zum Schaden des strategischen Ausgleiches und wir können nicht darauf nicht reagieren.

Ihrer Meinung nach, ist der NATO-Gipfel dazu bereit, bei den Verhandlungen mit Russland Zugeständnisse zu machen?

Hier geht es nicht um Zugeständnisse, sondern darum, welche Zukuft wünschen die europäischen Länder für ihren Kinder. Im Prinzip kann die Schaffung des Raketenabwehrsystems den Russen, Europäern und Amerikanern näherbringen. Im vorigen Jahr haben wir im Rat “Russland-NATO” die Sicherheitsbedrohungen Russland im XXI. Jahrhundert festgestellt. Als Analyseergebniss haben wir fünf Richtungen bestimmt – Afganistan, Kampf gegen Internationalterrorismus, gegen Seeräuberei, Schutz der wichtigsten Infrastrukturobjekten gegen natürlichen Katastrophen und technischen Unfällen und Verbreitung der Massenvernichtungswaffe und ihrer Lieferungsmittel. Das letzte Problem war entscheidend.

Die Sache besteht darin, dass die Technologieentwicklung heutzutage den Zugang zu den einzigartigen Atomobjekten vereinfacht hat. Nicht nur für die Staaten, sondern für Extremisten und Terroristen, die theoretisch solche Technologien bekommen oder sie einfach erobern können. Wenn sie dabei auch die Lieferungsmittel solcher Waffe, zum Beispiel die Raketen, bekommen, wird das eine echte Drohung für ganze Welt entstehen. Wir haben alle die fünf Richtungen analysiert, und kamen zum Schluss, dass weder Russland für den Westen noch der Westen für Russland eine Bedrohung ist. Alle Bedrohungen gehen von dritten Ländern aus. Also, wir haben eine Chance, diese Bedrohungen zusammen zu neutralisieren. Wenn im Prozess der Arbeit können wir nicht zu Vereinbarungen kommen, und mehr verstehen, dass alle diese Außenbedrohungen nur eine Vorwand für die Schaffung des Raketenabwehrsystems an unseren Grenzen sind, so entsteht ein Risiko, zu schwieriger Vergangenheit zuruckzukehren. Zu neuen Phobien und Diskrepanz. Das führt zu Rüstungsrennen – sowohl bei uns, als auch bei ihnen. So, unsere Verabredungen keine Zugeständnisse sind, sondern Fragen der guten oder schlechten Zukunft für Russland und Westen.

Und wie bereit ist NATO zum Kompromiss?

Heute demonstrieren unsere amerikanischen Kollegen keinen Wunsch zu verhandeln, aber wir verhandeln nicht nur mit ihnen, sondern auch mit Europäern. Innerhalb Europas gibt es verschiedene Standpunkte in Hinsicht des Raketenabwehrsystems, auch verschiedene Haltung zu uns. Deswegen, wenn wir von NATO reden, dann muss man verstehen, dass sie kein Monster ist, das aus den Höhlen vom Kalten Krieg hervortrat, sondern ein sehr kompliziertes, innerlich widersprüchliches Konglomerat von verschiedenen Ländern. Natürlich, die USA spielen eine riesige Rolle, sie decken 75 % des NATO-Budgets. Aber ihre Systeme PRO bauen die USA doch auf europäischer Erde, und europäische Leiter haben auch ihre Meinung. Und je näher sind die europäischen Länder zu uns, desto mehr sind sie bereit zu den Zugeständnissen in der Frage, je weiter - desto weniger. Die Position Europas im Sinne ist mehrdeutig, und da die Lösung kollektiv sein soll, wird sie ständig verschoben. Deshalb haben wir immerhin die Zeit, um unserer Partner von unserer Rechtlichkeit zu überzeugen, obwohl ist die Zeit ganz kurz. Und wir arbeiten jetzt an unserer Position.

Wie wird die russische Strategie, wenn NATO keine Zugeständnisse macht?

Wir müssen auch die Garantien haben, unabhängig davon, wer ein neuer Herr vom Weißen Haus wird. Und dafür müssen wir entweder ein Teil dieses Systems sein, oder mit unseren Partnern zu vereinbaren, dass wir zwei verschiedene Systeme haben, sie werden aber darauf eingerichtet sein, woher potentielle Drohung stammt. Wir verstehen, dass wenn es eine Drohung gibt, dann nur im Süden. Im Norden gibt es kein Land, das Europa mit dem Angriff drohen könnte. Weder die Schweden, noch die Finnen, Grönland werden Europa angreifen.

Also unabhängig davon, wie der Verhandlungsprozess gehen wird, stellen wir auf keinen Fall unter den Zweifel russisches Umrüstungsprogramm, einschließlich eine Verstärkung unseres nuklearen Potentials. Andere Sache, wenn sich die Situation dramatisch entwickeln wird: wir werden erzwungen, diese Raketen an einem bestimmten Platz aufzustellen, und nicht einfach im Lager zu halten.

Und gibt es in Russland die Systeme, die den Amerikanischen ähnlich sind?

Wir haben alles. Unsere Bürger können ruhig schlafen. Wenigstens nächste zehn Jahre.

Wir beobachten jetzt, was in Libyen passiert. Inwiefern, ihrer Meinung nach, ist eine Einmischung in diese Ereignisse der USA oder NATO realistisch?

Ich denke, dass NATO an keiner Kampagne teilnehmen wird. Der Krieg gegen Jugoslawien, der den UNO-Normen zuwiderlief, wird von vielen hier immer noch als ein Fehler wahrgenommen. Und ich lasse vollkommen zu, dass sich die USA theoretisch zusammen mit den angelsächsischen Freunden in den Konflikt in Libyen einmischen können. Ich bin entschlossen dagegen. Ich meine, man kann alle Militärpläne, jede Anwendung der rohen Gewalt, auch wenn sogar unter den edelsten Vorwänden, aber ohne UNO-Sanktion, als ein Verstoß gegen internationales Recht bewerten.

Außerdem bezweifle ich, dass eine Einmischung in inneren Konflikt zum positiven Ergebnis bringen wird. Es ist einfach, hineinzuklettern - hervorzutreten ist aber unmöglich. Ein Einmischungsergebnis kann das werden, dass sich die kämpfenden Seiten gegen den allgemeinen Feind ganz schnell vereinigen.

Ihnen sind sicher soziologische Daten bekannt, die behaupten, dass fast die Hälfte der Russen eine Möglichkeit für die Wiederholung vom nahöstlichen Drehbuch in Russland zulässt. Wie realistisch ist das, Ihrer Meinung nach?

Ich denke, sie sagen so aus der Bosheit und glauben daran selber nicht. Es sind die „Küchengespräche“ der Menschen, die unsere Vorgesetzten ärgern. Im Gedächtnis sind die Ereignisse von 1993 noch frisch, und wir sollen uns daran erinnern, dass solche Konflikte in unserem Land immer mit großem Blut zu Ende gehen.

Haben Sie die Pläne, an den nächsten Wahlen in Duma teilzunehmen? Zum Beispiel, auf der Seite des "Gerechten Russlands"?

Ich habe noch nichts entschieden. Man muss verstehen, dass es Ethik vom staatlichen Dienst gibt, und vor allem gehört sie zu den Botschaftern.

Jeder Botschafter ist eine staatliche Person im Ausland. Und ich muss deshalb alle Veränderungen in meinem Schicksal mit dem Präsidenten Russlands vereinbaren. Es ist keine Kriecherei-Frage, sondern eine Frage der Ethik von Beziehungen mit dem Leiter.

Natürlich, ich darf keine Teilhaftigkeitsgefühl mit meinem Land verlieren, nicht nur im bürgerlichen, sondern auch im politischen Sinne. Aber ich kann nur eines sagen: mein Aufgabenkreis – von dem Vertreter der Russischen Föderation in NATO - geht weit über ein Arbeitsjahr hinaus.

Hat sich Ihre Meinung über internationale Probleme seit den letzten Wahlwerbefilme von der "Heimat" geändert?

Nein. Ich tausche und revidiere keine Prinzipien. Ich meine, in den Werbefilmen der "Heimat" von 2005 hat jeder gesehen, was in ihm lebte. Ein Ksenofob sah einen Ksenofoben, ein Mensch mit sozialen Prinzipien – ein soziales unausgesprochenes Sinn.

Ich sah, offenbar, nur eines - ein leidenschaftliches Wunsch, die Grobheit in den Beziehungen zwischen den Völkern zu beachten. Aber alles war anders gedeutet. Und jetzt macht es mich hellhörig, dass nicht nur in Russland, sondern auch überhaupt in Europa heftige Radikalisierung vom politischen Leben passiert, die Nichtachtung von anderen wächst, die Revision internationaler Meinungsverkehrsprinzipien geschieht und eine Abwesenheit der Fertigkeiten und des Wunsches, nebenan zu leben, offensichtlich wird.

Es kann mindestens zur Segregation und Getto-Bildung führen, und schlimmstenfalls - existierende staatliche Gemeinsamkeiten zerstören.

Dossier

Dmitrij Rogosin wurde am 21. Dezember 1963 in Moskau geboren. 1986 absolvierte er das Internationale Department der Fakultät für Journalistik. Er arbeitete im Komitee von Jugendorganisationen der UdSSR. Im März 1993 führte den national-patriotischen Bewegung "Internationaler Kongress der russischen Gemeinschaften“ (KRO). Von 1997 bis 2007 - Duma-Abgeordneter. In den Jahren 2000-2003 - Vorsitzender des Duma - Komitees für auswärtige Angelegenheiten, in den Jahren 2002-2003 – der Sondergesandter des russischen Präsidenten für die Unterstützung der Existenzgrundlage von Kaliningrader Gebiet im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung. Im September 2003 wurde zum Posten Co-Präsident des Obersten Rates des Blocks "Heimat" ernannt und wurde der Leiter seines Wahlkampfstabes. Als Ergebnis der Wahlen von 2003, in der "Heimat" 9,1% bekam, wurde zum stellvertretenden Sprecher der Duma, später - der Führer der «Heimat» - Fraktion in Duma. Im November 2005, am vorangegangenen Wahlen zur Moskauer Stadtduma hat "Heimat" ein umstrittenes TV-Spot mit "sauberen wir die Stadt von Dreck" von Rogosin, das als fremdenfeindlich und extremistisch anerkannt wurde, gedreht. Politik wurde ein Boykott von Informationen erklärt. Im Frühjahr 2006 trat er als Vorsitzender der Partei "Heimat", sowie als Leiter des gleichen Namens der Fraktion in der Duma. Im Januar 2008 war er zum ständigen Vertreter Russlands bei der NATO ernannt. 18. Februar 2011 wurde den Sondergesandten des Präsidenten der Russischen Föderation für die Zusammenarbeit mit der NATO zur Raketenabwehrangelegenheiten ausgestattet. Hat den höchsten diplomatischen Rang eines außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters. Doktor der Philosophie. Er hat einen Sohn und zwei Enkeltöchter.


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